Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Erlenbach

Aus dem Protokollbuch vom 14. Mai 1894 ist folgendes zu lesen.

Kommandant war zu dieser Zeit Herr Ignaz Hammer. Dieser reichte ein Gesuch Betreff der Ehrenzeichen von seiner kgl. Hoheit dem Prinzregenten für die Gründungsmitglieder der freiwilligen Feuerwehr aus dem Jahre 1875 ein. Eine kleine Handfeuer - Löschspritze, die auch heute noch vorhanden ist, gehörte damals bereits zur Ausrüstung. Der Monatsbeitrag betrug 5 Pfennig für jedes aktive Mitglied.

Im Jahre 1911 bekam die FFW eine pferdegezogene Handdruckspritze worauf schon 4 Mann Platz nehmen konnten.

Aus dem Protokoll der Generalversammlung vom 26.1.1929 ist zu lesen:

Zugführer für die neue Spritze wurde Ludwig Meller,
Zugführer für die kleine Spritze wurde Wilhelm Meller,
Zugführer für die alte Spritze wurde Martin Diener.
Somit standen der Feuerwehr 3 Handdruckspritzen zur Verfügung.

1935 war in Erlenbach ein Großbrand. 4 Scheunen mit Stallungen und Nebengebäuden fielen dem Brand zum Opfer. Die Handdruckspritzen mussten über Wasserketten befüllt werden. Das Wasser wurde von den 2 Brunnen im Ketteltor entnommen und die ganze Bevölkerung half beim Löschen. Hinzu kamen die Feuerwehren aus Marktheidenfeld, Tiefenthal und Remlingen. Die Marktheidenfelder Wehr besaß bereits eine Motorpumpe und holte das Löschwasser aus dem Bach. Die Feuerwehren waren sehr stolz, sämtliche Wohnhäuser vor den Flammen bewahrt zu haben.

1950 bekam unsere Feuerwehr die erste Motorspritze.

Im Mai 1961 wurde erstmals das Leistungsabzeichen in Bronze abgelegt.

1961 war ein zweiter Großbrand am Reußenberg. 3 Scheunen mit Stallungen brannten bis auf die Grundmauern nieder und ein Wohnhaus wurde schwer beschädigt.

1964 wurde die TS 8 durch eine neue ersetzt, die heute noch einsatzbereit ist. Am 30.8.1964 legte bereits die dritte Gruppe, unter der Leitung von Kommandant Anton Jeßberger, das Leistungsabzeichen in Silber ab. Kreisbrandinspektor Schneider beglückwünschte die Erlenbacher Wehr und führte aus, dass im ganzen Landkreis nur 4 Löschgruppen, das silberne Leistungsabzeichen besitzen, 3 davon in Erlenbach.

1969 Einweihung des Feuerwehrgerätehauses im Ketteltor

1974 wurde Herbert Fersch zum 1. Vorstand gewählt. Während seiner 16jährigen Amtszeit wurde der Schulungsraum neu bestuhlt und auch für gemütliches Beisammensein eingerichtet.

1977 bekam die Feuerwehr ein neues Löschfahrzeug Typ LF 8.

1987 wurde von 5 Jugendlichen die erste Jugendleistungsprüfung mit Bravour abgelegt. Heute ist dies fester Bestandteil der Ausbildung.

Im Oktober 1989 absolvierte unsere frühere Vorsitzende Frau Selma Horner als erste Frau im Landkreis den Atemschutzlehrgang.

1990 Die Vorstandschaft der Feuerwehr beschließt erstmals in der Ortsmitte einen Maibaum aufzustellen. Diese ca.20 Meter lange Fichte wird mit Hilfe des gemeindlichen UNIMOG aufgestellt.

1996 wurde aus der Vereinskasse und großzügigen Sponsoren ein Mehrzweckfahrzeug angeschafft. In Eigenleistung wurde es zu einem Feuerwehr - Fahrzeug hergerichtet.

Am 6.11.1998 konnte unser neues Löschfahrzeug LF 8/6 in Karlsruhe bei der Firma Metz abgeholt werden.

Mit einem Festakt wurde das LF 8/6 am 6. März 1999 gesegnet und offiziell unserem langjährigen Kommandant Peter Mundelsee und der Wehr der Gemeinde übergeben.

2001 Bei dem vom CSU Orstverband organisierten Ferienprogramm nimmt die Feuerwehr in Form eines Vormittags mit Spaß und Spiel von Anfang an teil.

2007 In den Jahren 2007 und 2008 muss in der Festhalle Erlenbach wegen baulicher Mängel bei allen Veranstaltungen Sicherheitswachen gestellt werden. Hier wird mit der Feuerwehr Tiefenthal sehr gut zusammengearbeitet.

2008 Dringend benötigte Ausrüstungsgegenstände wie Motorsäge, Funkgeräte und Feuerwehrhandlampen werden beschafft.

2009 Für alle Atemschutzgeräteträger werden passende Überjacken beschafft. Nach einer geplatzten Wasserleitung mit mehreren überschwemmten Kellern im Untertor stellt die Gemeinde der Feuerwehr einen Wassersauger zur Verfügung. Am 19.07. wird die Feuerwehr Erlenbach zu einem Großbrand nach Lengfurt gerufen, dort steht der Edeka-Markt in Flammen.

2010 Durch eine Spende der Sparkasse Mainfranken und einen Zuschuss des Freistaates Bayern werden die Überhosen für Atemschutzgeräteträger so erschwinglich, dass für jeden Geräteträger eine Hose angeschafft wird. Mit einem Infostand bei der Fa. Liebler im Gewerbegebiet, beteiligt sich die Feuerwehr das erst mal an der bundesweiten Aktion "Freitag der 13.-Rauchmelder retten Leben".

Durch großzügige Spenden kann der Feuerwehrverein einen neuen Mannschaftstransportwagen beschaffen. Ein gebrauchter Mercedes Benz Sprinter 211 CDI wird in Eigenleistung für den Feuerwehrdienst umgebaut. Der alte MTW wird veräußert.

2011 Ein Überdrucklüfter, welcher eigentlich schon 2010 beschafft werden sollte kann in Goldbach bei der Fa. Brandschutz Schmidt abgeholt werden.

Auf Antrag des 1. Kommandanten Florian Brönner und Zuspruch des Kreisbrandrates Manfred Brust beschafft die Gemeinde einen gebrauchten Rettungssatz bestehend aus Motorpumpenaggregat, Spreizer, Schere und Rettungszylinder. Den Einbau in das Löschgruppenfahrzeug übernehmen die aktiven Kameraden in Eigenregie.

Der Feuerwehrverein entschließt sich das Verwaltungsprogramm MP-Feuer zu kaufen.

Dank großzügiger Spenden können zwei zusätzliche Atemschutzgeräte, eine Waschmaschine, sowie ein Wäschetrockner beschafft werden.

Um bei der Ausbildung der Jugendfeuerwehr nicht immer auf das Löschgruppenfahrzeug zurückgreifen zu müssen, wird ein gebrauchter Tragkraftspritzenanhänger aus dem Jahre 1953 beschafft.

Bei einem Großbrand in der Marktheidenfelder Altstadt ist die Feuerwehr Erlenbach mit sechs Atemschutzgeräten ca. 5 Stunden im Einsatz.


Durch immer wiederkehrende Leistungsprüfungen der verschiedenen Stufen und regelmäßige Übungen wird der Ausbildungsstand auf hohem Niveau gehalten, um den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht zu werden.

Heute zählt unsere Wehr 54 Aktive, 19 Ehrenmitglieder, 13 Jugendliche, 4 fördernde Mitglieder und 29 passives Mitglied.

Unsere Kommandanten

1875 - 1897: Ignaz Hammer
1897 - 1929: Johann Meller
1929 - 1938: Johann Andreas Väth
1938 - ???: Oberbrandmeister Andreas Schneider
1946 - 1947: Karl Vombach
1947 - 1956: Bernhard Liebler
1956 - 1969: Anton Jeßberger
1969 - 1984: Kilian Kunz
1984 - 1989: Hans Väth
1989 - 2008: Peter Mundelsee
2008 - 2014: Florian Brönner
seit 2014: Simon Endrich